Das Zeitalter der Eskalation

Ich kannte Arif mittlerweile seit mehreren Jahren und hatte ihn stets als einen gelassenen, teilweise schon fast lethargischen jungen Mann wahrgenommen, der es geradezu kunstvoll beherrschte, stoische Ruhe zu bewahren. Und ich kannte ihn gut, verbrachten wir doch recht viel Zeit miteinander. Es war mir nie aufgefallen, dass er auch nur die Stimme erhoben hätte, geschweige denn, dass er tatsächlich in Rage verfallen wäre. Auch, wenn er noch so übel beleidigt wurde – und ich bekam selbst mit, dass er dies bereits mehrmals wurde – so behielt er die Fassung und ja, manchmal lächelte er dabei noch. Ich bewunderte ihn für diese Charakterstärke. Noch vor wenigen Tagen hätte ich lauthals gelacht, hätte man mir erzählt, dass der dickliche Kerl, der mit seinem leicht kindlich wirkenden Gesicht und den lockigen Haaren wie die Gemütlichkeit selbst aussah, richtig wütend werden konnte.
Als ich ihn jedoch an jenem Tag auf der Demonstration traf, zu der er mich bat, zu kommen, wurde ich eines Besseren belehrt. Anfangs war ich mir gar nicht sicher, ob es sich tatsächlich um meinen Freund handelte, denn nichts an seinem Gebaren lies darauf schließen. Der wütende Blick, die Augen voller Hass, seine eigentlich so sanfte Stimme zittrig-bebend, unkontrolliert nach oben ausschlagend und sich in einem grotesken Krächzen verlierend. Arif war so außer sich, dass er unentwegt in Bewegung war und immer wieder wild herumgestikuliert. Als ich ihn begrüßen wollte, verstand ich teilweise nicht einmal auf Anhieb, was er mir mitteilen wollte. Dies lag allerdings auch an dem Tumult um uns herum, denn generell konnte man nicht gerade sagen, dass die Versammlung allzu ruhig vonstattenging.
Es war ein Schreien und Grölen. Ein Reigen zorniger Fratzen umgab uns, stampfend, fuchtelnd und ich fühlte mich äußerst unbehaglich. Meine Unsicherheit stieg zusätzlich, als mein Blick auf Schilder mit einigen fragwürdigen Parolen fiel. „Islamfeindlichkeit stoppen. Kein Recht auf Prophetenbeleidigung“, stand auf einem Banner, „Ihr Schandflecke“ auf einem anderen und auf einer Tafel „Ungläubige“. Ich musste Schlucken und verfluchte mich bereits, dass ich eingewilligt hatte, hier her zu kommen. Zwar hatte Arif mir schon gesagt, worum es ging, doch rechnete ich nicht mit solch einer aufgeheizten Stimmung. Ich sagte ihm nur zu, einmal vorbeizuschauen, weil ich mich davon überzeugen wollte, dass auch bei solch einem emotional aufgeladenen Thema friedlich demonstriert wurde. Aber nun, nachdem ich den Tatsachenzustand begutachten konnte… nun ja, es lief ja so genommen friedlich ab. Das Redaktionsgebäude hatte niemand versucht zu stürmen und geschlagen hatte sich auch keiner. Dennoch brodelte es unter der Oberfläche. Ich hatte tatsächlich ein bisschen Angst, dass es jeden Moment zur Eskalation käme. Da müsste nur jemand vorbeikommen, der das Falsche von sich gab.
„Was soll das hier?“, fragte ich Arif. Ich gab ihm ein Zeichen, mir zu folgen und wir gingen etwas an die Seite, wo sich nicht so viele Menschen befanden. Dabei versuchte ich, mit einem flüchtigen Blick eine ungefähre Ahnung bezüglich der Größe des Protestaufmarsches zu erhalten. Es waren nicht so viele Menschen anwesend, vielleicht ein paar Dutzend, aber die waren so laut, dass sie aus der Ferne wie eine Armada wirken mochten. Irgendwo in der Nähe schrie jemand „scheiß irgendwas“. Genaueres konnte ich nicht vernehmen.
„Was meinst du damit, was soll das hier?“, fragte mich Arif aufgeregt, als wir etwas abseitsstanden. „Ich habe dir gesagt, was wir hier machen.“
„Ja“, antwortete ich. „Du wolltest gegen die Karikaturen demonstrieren. Aber ganz ehrlich, ist das das Umfeld, mit dem du dich umgeben willst?“
„Was ist damit?“
„Schau dich doch nur um. Das sieht nicht gerade einladend aus, wie wütend hier die Menschen sind.“
„Sie haben jedes Recht, wütend zu sein. Wir verteidigen die Ehre des Propheten. Gemeinsam.“
Bei diesen Worten wurde mir noch mulmiger zumute und dabei dachte ich zuvor schon, dass meine Stimmung nicht noch tiefer sinken konnte. „Ihr verteidigt die Ehre des Propheten?“, entgegnete ich, machte eine kurze Pause, schluckte und setzte skeptisch nach: „Wie darf ich das verstehen? Das hört sich ja an.“
„Wie was hört sich das an?“
Ich sah meinem Freund fest in die Augen und erschrak beinahe darüber, wie strafend sie mich zu durchbohrend schienen, als hätte ich seine Mutter beleidigt. Unter diesen Umständen wollte ich ihn nicht noch provozieren, denn ich wusste nicht, wie er reagieren würde. Eigentlich kam es mir nach wie vor so vor, als hätte ich mich mit einem Unbekannten unterhalten.
Mir war klar, dass es ein Fehler war, hier her zu kommen und mich in ein Anliegen zu mischen, das mich als ohnehin nicht gerade gläubiger Mensch eigentlich gar nicht betraf – nur, weil ich einem Freund einen Gefallen erweisen wollte. „Tut mir leid. Ich sollte lieber gehen.“
Arif hielt mich zurück. „Nein“, sprach er. „Sag mir, was du sagen wolltest. Wir sind doch Freunde. Du kannst aufrichtig zu mir sein.“
„Vielleicht beruhigst du dich aber erst einmal. Du bist doch etwas aufgewühlt.“
„Ich bin ruhig“, entfuhr es ihm zunächst etwas mit entglitten-schriller Stimme, doch stockte er rasch und setzte nochmal, jetzt gemächlicher, an: „Ich bin ruhig. Also sag, was du hast.“
Nach einem kurzen Moment der Skepsis, in der ich meine nächsten Worte bedachte, beschloss ich, direkt und offen zu sein.
„Die Ehre des Propheten zu verteidigen, so hat der IS gesprochen nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo. So sprechen überhaupt Islamisten. Ich finde, das ist eine unglückliche Wortwahl.“
„Was willst du damit sagen? Sagst du, dass ich ein Terrorist bin, weil ich meinen Glauben friedlich verteidige?“
„Das habe ich nicht gesagt“, rechtfertigte ich mich, wobei ich Arif ganz klar ansah, dass ich ihn noch mehr aufgebracht hatte. Ich wollte nach wie vor einfach weg.
„Aber findest du das hier friedlich?“ Ich zeigte auf die tobende Menge.
„Sie haben meinen Glauben beleidigt“, fuhr Arif mich an, „ich habe ein Recht darauf, zu sagen, dass ich das scheiße finde. Jeder Muslim hat dieses Recht. Und auch, wenn wir da etwas lauter sind.“
Natürlich wollte ich ihm dieses Recht auch nicht absprechen, ist das Demonstrationsrecht doch eines der höchsten Güter in einer Demokratie, doch gibt es einen Wert, der aus meiner bescheidenen Sicht ebenso geltungsvoll war. Ich wollte meinem Freund dies erklären, als es zur keifenden Eruption kam.
Jemand verließ soeben die Redaktion, es war ein hagerer Mann. Ich hatte ihn bereits auf einem Bild gesehen und wusste, dass es sich bei ihm um einen Mitarbeiter der Zeitung handelt, gegen die sich die geballte Wut richtete, die sich auf dem Vorplatz breitmachte. Der Mann war kaum zur Tür heraus, als ein Regen wüster Beschimpfungen auf ihn herabprasselte – zumindest konnte ich aus dem tobenden Stakkato etwaige heraushören. Aus der Hauptmenge heraus sammelten sich kleine Gruppen, die nach vorne stießen und dort mit der Polizei kollidierten, die die Stellung stramm hielten. Von der Ferne aus sah es so aus, als würde sich der Mob ziemlich heftig gegen die Beamten stemmen und ich konnte nur vermuten, was geschehen wäre, wenn die Leute zu dem Journalisten durchgedrungen wären. Ich malte mir nichts Gutes aus. Von irgendwo her schrie jemand: „Allah wird dich bestrafen!“. Wo anders ertönte ein „Allahu Akbar!“
Ungläubig wandte ich mich an Arif und fragte: „Du machst dich mit solchen Leuten gemein, die auf derart aggressive Weise demonstrieren, die…“ Ich pausierte kurz und nun wollte ich Arif sagen, was ich schon davor ansprechen wollte, jenes zweite Recht, das ich so hochachtete. „…die offenkundig mit Meinungs- und Kunstfreiheit nicht klarkommen.“
„Was hat das mit Meinungsfreiheit zu tun?“, fragte mich Arif, wobei er eine mahnende Geste mit seinem Finger vollführte.
„Sehr viel“, entgegnete ich. „Warum sollte man eine Religion nicht kritisieren?“
„Den Propheten zu beleidigen ist keine Kritik!“
„Und warum nicht?“
Zugegeben hatte ich mich mit Arif noch nie über Religion unterhalten. Ich nahm seinen Glauben hin, akzeptierte ihn und es kümmerte mich nicht weiter. Ich selbst war nie gläubig und da er mich nie versuchte, mich mit diesen Themen zu behelligen, hatte ich auch keinen Grund, die religiöse Ausrichtung als Gesprächsthema aufzugreifen. Umso befremdlicher waren für mich seine Worte nun. Ich hätte nicht gedacht, dass Arif so verklemmt in diesen Dingen ist.
Er antwortete: „Meinungsfreiheit ja und so, aber religiöse Gefühle sind zu respektieren. Das ist Beleidigung und Beleidigung ist keine Meinung.“
„Es hat doch niemand jemanden beleidigt? Ist das Zeigen einer Karikatur eine Beleidigung, dann muss es auch beleidigend sein, wenn ich das Werk eines Künstlers kritisiere und der das persönlich nimmt. Das ist doch kein Argument.“
Nun brach der Damm. Mein Freund schrie mich so heftig an, dass ich seine Spucke ins Gesicht bekam. Ich versuchte ihn zu beschwichtigen, doch seine Tobsucht lies dies nicht zu.
„Auf wessen Seite bist du?“, blaffte er. „Ist dir scheißegal, wie ich mich fühle?“
Ich antwortete nicht, dazu hatte ich auch keine Gelegenheit.
Arif steigerte sich in Raserei und wurde immer lauter: „Uns Muslime könnt ihr lächerlich machen. Wir sind so schlimm. Aber, was die christliche Kirche angerichtet hat über Jahrhunderte, das ist euch scheißegal.“
Was sprach er nun von der christlichen Kirche?
Ich hätte ihm nun mit Vergnügen einen Vortrag über die Aufklärung und der daraus resultierenden liberalen Werte, die wir uns erarbeitet haben, gehalten. Ihm erläutert, dass in Europa die fundamentalen Dogmen der christlich-theokratischen Vorherrschaft sowie des gottgegebenen Absolutismus überwunden wurden und dass wir dadurch jene Freiheit erlangten, die es ihm ermöglichte, hier in Europa zu leben und seinen Glauben zu pflegen. Dass er aber auch gewissen Pflichten tragen müsse und zwar auch die, Kritik und Ablehnung zu ertragen und dass es keine unangreifbaren Dogmen mehr gab. Ich wollte ihm erläutern, dass es sein Recht war, beleidigt zu sein und seinen Unmut zu äußern, dass es aber nicht zielführend ist, dabei die Fratze des Fanatismus aufzusetzen, wie sie die Mimik so einiger Protestler grauenvoll verzerrte. Doch Arif wetterte sich so sehr in Ekstase, dass es aussichtslos war, mit vernunftbasierter Argumentation zu ihm durchzudringen. Sein Geschrei fügte sich harmonisch in den allgemeinen Tumult ein. Ich lauschte, aber mit zunehmenden Desinteresse daran, irgendwie noch zu reden und Verständnis für meinen Freund aufzubringen. So wirr, so ohne Argumente, was er von sich gab. Da kam gar nichts. Was sollte ich tun?
„Und sie wissen ja genau, was passieren kann“, rotzte Arif schließlich hervor. „Charlie Hebdo hat gezeigt, was passiert und jetzt fangen sie wieder damit an und provozieren noch mehr. Und dann, wenn wieder was passiert, sind wir Muslime wieder die bösen! Findest du das gerecht?“
Damit hatte er für mich eine Grenze überschritten, so lange an meinem Geduldsfaden gezogen, bis er letztendlich riss.
„Also ist jetzt Charlie Hebdo Schuld an islamischer Gewalt?“ Ich ertappte mich dabei, wie ich mich beinahe so verärgert wie Arif anhörte.
„Schuld ist der Täter, aber sie haben es herausgefordert. Und jetzt fordern sie es wieder heraus.“
„Und für was demonstriert Ihr hier nun? Dass den Redakteuren das Gleiche angetan wird?“
„Das ist Bullshit. Gewalt lehne ich ab, aber warum machen sie es. Wenn nicht aus Rücksicht auf die Gefühle von Muslimen, warum nicht dann zum Selbstschutz? Was soll das?“
Dies war der Zeitpunkt, in dem ich geschlossen zu der Erkenntnis gelangte, dass Arif zumindest fürs erste ein hoffnungsloser Fall war. Ich beschloss, das Gespräch mit ihm unter besseren Umständen zu suchen, wenn er nicht von einer Meute aufgestachelt war.
„Ich gehe nun“, sagte ich. „Reden wir ein anderes Mal.“
„Ja geh halt. Dich brauch ich nicht, wenn du mich nicht unterstützt.“
„Was erwartest du von mir?“, fragte ich und mein Unwissen war aufrichtig. Sollte ich nur eine Puppe sein, die man hier ausstellen kann, um zu zeigen, dass auch Nichtmuslime das Anliegen der Demonstration unterstützen? Wollte sich Arif einfach nur von mir bestätigt sehen?
So viele Gedanken wollte ich mir darüber nicht machen, da ich mittlerweile ernsthaft um meine Sicherheit besorgt war. Wenn eine mir vertraute Person bereits so aufbrausend reagierte, so wollte ich erst nicht austesten, wie es sich mit einem Fremden verhielt, der hier meine geäußerte Ansicht mitbekam.
Eines wollte ich Arif jedoch noch sagen: „Du stellst es gerade wieder so dar, als wären Moslems immer die Opfer, wenn du sagst, dass alle sagen, dass Ihr die Bösen seid. Aber hast du dir schon mal überlegt, warum diese Ressentiments entstehen?“
„Was willst du damit sagen?“, fragte Arif.
Ein weiteres Mal blickte ich umher und lies alle bisherigen Eindrücke von dieser Versammlung an meinem geistigen Auge vorbeiziehen. Dieser Hass, diese Aggression – hier hatten sich Vorurteile bestätigt.
Dann sprach ich: „Wie kann ich jemandem böse sein, wenn ihm Moslems erst einmal unangenehm sind, wenn ich im gleichen Zug das hier sehe. Wie verbissen und erbittert hier gegen das Rederecht gewettert wird und wenn selbst du dich hier jetzt so biestig mir gegenüber aufführst.“
„Du redest jetzt Muslimfeindlichkeit schön?“
„Mach ich nicht. Ich bin sicherlich nicht muslimfeindlich, sonst wäre ich ja nicht mit dir befreundet. Wenn ich jedoch so etwas sehe, was unter den Umständen mit den Karikaturen so stattfindet, so kann ich jemanden schon etwas nachvollziehen, wenn er der Religion gegen…ich stockte augenblicklich im Bewusstsein, dass ich den Rest nicht aussprechen sollte. Wirklich geholfen hatte mein Rückzieher wohl nicht und auch mein „tut mir leid, das ist Blödsinn von mir“, änderte daran nichts.
Arif schleuderte mir ein „verpiss dich“ entgegen und spuckte auf den Boden. Dann verschwand er in der Menge. Ich versuchte erst gar nicht, ihm hinterherzugehen und noch in Dialog zu treten, sagte zu mir, dass mein Freund zur anderen Zeit bei besserer Besinnung wäre und verließ den Ort.
Nach diesem denkwürdigen Treffen sah ich Arif zunächst nicht mehr. Ich konnte ihn auch nicht telefonisch erreichen. Natürlich hätte er sehr beschäftigt sein können, doch wahrscheinlicher war es, dass er mir noch immer übelnahm, was ich ihm gegenüber geäußert hatte.
Dann geschah der Mord. Ich kriegte es erst zunächst so rudimentär mit, als ich mich noch in der Hochschule befand und erfuhr später, als ich in Ruhe die Online-Nachrichten durchforstete, detaillierter, dass ein Journalist, der an den Mohammed Karikaturen beteiligt war, direkt vor dem
Redaktionsgebäude, dort wo die Demonstration stattfand, erstochen wurde. Verhaftet wurde laut der Berichterstattung einiger Blätter ein Deutscher. Andere wurden etwas konkreter und schrieben von einem Deutschen mit algerischem Migrationshintergrund. Natürlich machte ich mir bereits meine Gedanken zu der Tat, doch wollte ich mich solange mit offenen Äußerungen zurückhalten.
Innerhalb der nächsten Tage sickerten immer mehr Informationen in der Berichterstattung hindurch, sodass es rasch klar war, dass die Tat einen islamistischen Hintergrund hatte. Der Täter hatte seine Motivation wohl aus der Veröffentlichung der Karikaturen gewonnen und wollte, so war zu lesen, den „Propheten und seine Ehre rächen“.
Dieses Thema beherrschte die Schlagzeilen. Alle möglichen Zeitungen, lokal oder überregional, stürzten sich auf die Sensation und überschlugen sich mit Interpretationen dessen, wie der Vorfall, so nannten einige Medien dieses Verbrechen zynischer Weise, zu bewerten war. In vielen Leitartikeln und Kommentaren, aber auch in Diskussions-Sondersendungen, die rasch angesetzt wurden kam die schreckliche Tat zur Debatte. „Nur nicht alle Muslime jetzt wieder unter Generalverdacht stellen“ hieß es hier und „man müsse gegen radikale und sehr konservative Islamverbände vorgehen und Einflüsse aus dem Ausland auf die Moscheen verhindern“, forderte man an anderer Stelle. Ich erlebte ein mehrfach wiederholtes Dejavue – wie oft ich solche Phrasen bereits hörte, konnte ich wohl nur schätzen. Während der Mord sich als Gesprächsthema immer weiter hochkochte in der Öffentlichkeit, betätigte ich mich so mutig und aktiv, wie ich es immer tat. Ich trieb mich auf Facebook herum und gab ein paar Kommentare ab zu verschiedenen Analysen bezüglich der aktuellen Situation des politischen Islams in Deutschland. Ich staubte ein paar Likes und Herzchen ab, aber auch einige Lachsmileys ebenso ab wie Beleidigungen, die darauf abzielten, mich als Nazi darzustellen, weil ich die These aufstellte. Was ich sagte? Dass es doch mal Zeit wäre, die Rolle des Islams bei solchen Morden zu hinterfragen – vor allem in Angesicht der Tatsache, dass einige islamische Staaten eben noch eine archaische Gesetzgebung praktizierten. Natürlich, durfte man nicht jeden Muslim verurteilen, das sagte ich auch jedem, der mir vorwarf, dass ich das täte. Als Individualist lag mir nichts ferner, als eine Gruppe kollektiv zu beschuldigen. Letztendlich waren diese Online-Diskussionen aber nicht zu sehr ergiebig, lief es stets auf das Gleiche hinaus. Nazis bekämpften sich verbal mit Gutmenschen, dumme Idioten, die Islam und Islamismus nicht unterscheiden können, auf der einen Seite und kriminelle Schlepper unter dem Vorwand der Flüchtlingshilfe auf der anderen. Islam ist Frieden und Islam ist Faschismus. Merkel tötet und wir müssen solchen Leuten einfach mehr Entgegenkommen, um sie mehr zu integrieren. Es war wie eine virtuelle Kneipenschlägerei, bei der Gruppen von Besoffenen aufeinander losgingen. Doch waren sie nicht voll des Alkohols, sondern trunken von ihrer eigenen Moral und im Rausch benebelt auf alles kotzend, was davon abwich. Was sich allerdings stets als zuverlässig erwies, war Godwins Gesetz. Offenkundig lebten wir wieder in einem Land, das komplett von Nazis bevölkert war. Denn sie waren überall, wenn es nach dem Geschwurbel einiger Diskutanten ging. Maß und Mitte existierten nicht mehr, nur die eigene moralische Überlegenheit und ich frage mich zuweilen, ob es dieser Menschenschlag ist, der nur bekehren oder anderen Kraft der Sprache die Köpfe einschlagen möchte, den Nietzsche meinte, wenn er vom letzten Menschen sprach.
Über Posts, die mich über verschiedene Ecken erreichten, bekam ich nebenbei mit, dass eine Kundgebung in der Stadt geplant war, die unter dem Motto „Für die Meinungsfreiheit – Wider der Anti-Aufklärung“ lief. Aufgerufen wurde dazu, dem ermordeten Journalisten die Ehre zu erweisen und als Zeichen der Meinungsfreiheit offen Mohammed Karikaturen in die Luft zu heben. Ich fand das Anliegen durchaus spannend, doch hegte ich gleichfalls Bedenken. Ich dachte an die aggressive Meute von vor paar Tagen zurück und befürchtete, dass eine Veranstaltung, bei der weiter Karikaturen verbreitet werden, eine ebenso offensive Gegendemonstration auf den Plan rufen würde. Anderseits, wenn ich so nachdachte, musste ich einfach einräumen, dass es schon etwas feige und jämmerlich war, sich nur in den sozialen Netzwerken auszutoben, obwohl ich doch eigentlich mehr machen könnte. Ja, ich war immer ein Verfechter der freien Meinung und für diese stand ich mit Leib und Seele. Aber diese in den vier Wänden, in der Komfortzone zu verteidigen – ja, dies vollbrachte wohl auch noch der primitivste Geist. Was mich in meiner Entscheidung bestärkte, waren einige Facebook-Posts, die mir immer so in den Kommentarspalten einzelner Online-Medien über den Weg liefen, die genauso unaufgeklärt und voller Unverständnis waren wie die Aussagen, die Arif von sich gegeben hat. Es wurde relativiert, bagatellisiert und verharmlost und am Ende hatte der Journalist selbst Schuld an seinem Schicksal, denn man „beleidigt ja den Propheten nicht.“ Wieder wurde ich wütend. Jedes Mal aufs Neue, wenn ich solch einen widerwärtigen Kommentar erblickte.
Also gab ich mir einen Ruck und beschloss, an der Kundgebung teilzunehmen. Und ja, ich war fest entschlossen, ebenso ein paar Bilder mitzubringen. Doch hatte ich nicht nur dieses Ansinnen. Eine kleine Idee kam in mir auf und die wollte ich definitiv umsetzen.
Am Tag der Solidaritätsbekundung schleppte ich eine kleine Aktentasche mit mir herum und ebenso das diebische Vergnügen bei dem Gedanken daran, was ich heute noch vorhatte. Es hatten sich grobgeschätzt ein paar Hunderte Menschen versammelt, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Junge, Alte, Männer und Frauen, ein paar gepflegt, andere weniger – insgesamt ein ziemlich bunter Haufen. Ich sah Fotos von dem ermordeten Journalisten, Lobpreisungen auf seinen Mut und Hohelieder auf die Meinungsfreiheit. Leider hatte die Stadt die Auflage gegeben, auf das Zeigen der Karikaturen zu verzichten, was ich geradezu als einen Affront gegen den Zweck dieser Demo empfand. Aber die Menschen hielten sich an die Vorgabe. Es stand zu befürchten, dass die Polizei wohl schnell intervenieren würde. Tatsächlich erzählte mir einer, dass bereits jemand eine Karikatur groß und lautstark hochgehalten hatte, was in einem Gerangel mit ein paar Beamten endete und damit, dass die betreffende Person abgeführt wurde. Eine Warnung wurde ausgesprochen, dass, wenn noch einmal jemand gegen das Gebot verstoßen würde, der Platz geräumt werden würde. Ich verfluchte die Stadtverwaltung frei aus dem Mund und erntete überschwängliche Zustimmung von umstehenden Teilnehmern.
Die erste Zeit meiner Anwesenheit verlief sonst recht ruhig. Ich unterhielt mich zuweilen mit ein paar Leuten aufs angenehmste und erfreute mich daran, dass so viele Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft sich hier versammelten, um einem mutigen Mann zu gedenken.
Die Stimmung kippte allerdings, als eine weitere Gruppe sich der Menge anschloss. Ich vernahm ein missmutiges Raunen um mich herum. Ein älterer Herr neben mir schüttelte den Kopf: „Das war klar, dass die auch herkommen. Nutzen ja jede Plattform, um sich darzustellen.“
Ich wusste nicht, wer die meist männlichen Neuankömmlinge waren und frage den Mann danach. Er klärte mich darüber auf, dass es sich um die Mitglieder einer Bürgerinitiative handelte, die der rechten Szene zuzuordnen war. Unerquickliche Gesellen, von denen sich schon einige scheinbar vor Gericht verantworten mussten. Da ich diese Leute bis dahin nicht kannte – auch die genannte Bürgerinitiative ging völlig an mir vorbei – dachte ich mir nichts weiter dabei, doch entging mir nicht, wie sich bald darauf einige von der Demo entfernten.
Ein derbes „Verpisst euch“ fiel. „Mit euch haben wir nichts zu tun“, schoss sich dem an. Dem entgegen schallte ein lallender Chor: „Wir für die Meinungsfreiheit.“
Unangenehm viel mir das Schild mit der Aufschrift „Islam raus“, das eine Frau mit ziemlich zerzausten Haar emporhob. „Der Islam gehört nicht hierher“, skandierte sie begleitend. Ich gestand mir ein, dass solche Kampfrufe nicht gerade das waren, was ich mir erwartete.
Weitere Menschen entfernten sich, andere blieben, so auch ich. Der ältere Herr neben mir sagte: „Wenn die da sind, dann geh ich. Solltest du auch. Mit solchen demonstriert man nicht.“
Ich lehnte dankend ab und erntete einen missbilligenden Blick. Ich verstand nicht, was das Problem jetzt war, weiterhin hierzubleiben. Wenn ich von etwas überzeugt war, dann vertrat ich die Sache. Warum sollte ein Anliegen entwertet werden, nur weil sich dubiose Gestalten diesem anschlossen. Ja, das was diese Frau von sich gegeben hatte, das hatte hier nicht zu suchen. Zu vermeiden war es jedoch nie, dass man Unterstützung von jemanden erhielt, den man sogar zur Hölle wünschte. Verwirrte Gestalten suchten überall Anschluss.
Damit war aber noch nicht das Ende erreicht. Eine weitere Gruppe kam dazu, deren Banner sich allerdings eindeutig zuordnen ließen. Wo Recht sich umtreiben, da sind selbsternannte Antifaschisten selbstverständlich nicht weit. Sie spuckten, spien und schrien und die anderen brüllten zurück. Da standen „Gutmenschen“ gegen „Faschisten“ gegenüber. Dosen flogen und sonstige Kleinteile und dazwischen verharrte ich, mich duckend, um nicht getroffen zu werden. Einige andere verließen den Platz und innerhalb weniger Minuten war alles außer Kontrolle. Zwei Typen gerieten in ein Gerangel und hätte die Polizei nicht sofort interveniert, dann hätte es wohl ein Mikro-Weimar gegeben. Präventiv wurde die Versammlung ruppig aufgelöst. Da ich mich nicht von Beamten wegstoßen lassen wollte, huschte ich rasch hinfort und begab mich außerhalb der Gefahrenzone. Bedauerlich, dass die Versammlung so enden musste, so war es wirklich nicht gedacht. Aber es sollte noch nicht Schluss sein, denn ich hatte ja noch was vor. Einen Anflug von Zweifel verscheuchte ich unmittelbar, dann ging ich los.
Nach einem Marsch von einer halben Stunde, es dämmerte bereits, kam ich zur städtischen Moschee, die unscheinbar und insgesamt ohne jede Eleganz am Rand zum Industriegebiet stand. Dort öffnete ich meine Tasche und zog ein paar Plakate hervor. Sie bildeten Zeichnungen von Mohammed ab – einerseits die, die die Zeitung abgedruckt hatte, anderseits welche, die ich zufällig im Internet gefunden habe. Es war keine große Sache, was ich vorhatte, vielleicht nur eine kleine Provokation, aber es gab Zeiten, in denen man etwas sticheln musste. So beschloss ich, die Plakate direkt an der Tür anzubringen.
Leider ging ich bei meiner Arbeit allzu sorglos voran, sodass ich die vier Männer nicht sah, die über den Hof einer Werkstatt auf mich zukamen. Zu spät registrierte ich sie, als dass ich mich hätte noch unbemerkt davonschleichen können. Ich überlegte, fort zu rennen, zog aber auch in Betracht, die Typen zu erwarten und mich vor ihnen zu erklären. Eine sehr naive Einstellung. Einer rief mir barsch zu: „Bleib hier! Was machst du da?“
Der Mann machte einen sehr grimmigen Eindruck und unweigerlich kam in mir die Vermutung auf, dass ein gesitteter Dialog vergeblich währe. Ich beschloss, es nicht darauf ankommen zu lassen. Schlagartig rannte ich los.
„Hey, bleib hier!“, brüllte mir einer hinterher. Mit einem kurzen Kopfdreher sah ich, dass zwei aus der Gruppe mir nachsetzten.
„Scheiße“, spuckte ich aus und beschleunigte, legte meine ganze Kraft in meine Beine. Dummerweise war ich schon immer ein schlechter Läufer und so war es nur ein Gegebenheit von wenigen Sekunden, bis mich meine Verfolger einholten und derb an den Schultern griffen.
„Was hast du da gemacht?“, blaffte mich der breitere von den beiden von rechts an und der andere, etwas hagerer, setzte nach: „Sag schon, was machst du an unserer Moschee?“
Ich versuchte energisch, mich aus dem Klammergriff zu entwinden – vergeblich.
„Lasst mich los“, keifte ich und zappelte hilflos wie ein Fisch am Haken.
„Sag erst, was du da gemacht hast.“
„Kommt her“, rief einer von den beiden Männern, die mir nicht nachhetzten. „Schaut euch das an!“
„Das schauen wir uns an und du kommst mit“, sagte der breite Typ, der unangenehm nach Motoröl roch. Mein zwei Häscher zerrten mich zur Moschee zurück. Als ich sah, dass die beiden anderen uns bereits mit den Plakaten in der Hand erwarteten, schluckte ich eingeschüchtert. Meine Kühnheit, derer ich mich noch vor paar Minuten rühmte, sackte augenblicklich zu einem elendigen Häufchen zusammen, das vom nächsten Windstoß weggeweht wurde.
„Gib her.“
„Dieses Arschloch hat eine Beleidigung unsere Propheten an die Tür geklebt.“
„Zeig.“
Eines der Plakate machte einmal die Runde durch die Gruppe, während man mich noch immer festhielt. Ich hoffte indessen auf eine Gelegenheit, bei der ich mich befreien konnte, doch diese ergab sich nicht. Ich war auf die Hoffnung angewiesen, dass das Gemüt der Männer entgegen aller Erwartungen doch von besonnener Natur war. Nicht das ich wirklich daran glaubte, aber wenigstens wurde ich rasch mit der Realität konfrontiert, sodass sich meine Illusion nicht lange aufrechterhielt.
„Was glaubst du, was der Scheiß soll? Häh?“
Eingeschüchtert verharrte ich wortlos zwischen den Männern, die mich mittlerweile umrundet hatten. Wie ein schlapper Kartoffelsack musste ich unter ihnen wirken und genauso fühlte ich mich.
„Sag?“, fuhr mich der kräftige Hüne an, der mich zurückgeholt hatte.
„Ich…ich…“. Ich hatte keine Idee, was ich sagen sollte, um die Situation zu entschärfen.
„Ich. Ich“, äffte mich einer nach. „Du beleidigst unseren Propheten.“
„Es ist keine Beleidigung“, floss es mir raus, aber nur tröpfchenmäßig, jedes Wort einzeln und nur unter Krämpfen auf der Zunge.
„Was sagst du?“, zischte mich der Hüne an. Er kam mir mit seinem Gesicht so nah, dass ich den warmen Atem aus seiner Nase spüren konnte, die sich unter heftigem Schnauben entlud.
Ich wiederholte zögerlich: „Es ist keine Beleidigung. Nur ein Bild.“
„Nur ein Bild?“ Er wandte sich zu seinen Kameraden. „Hört Ihr? Nur ein Bild.“
„Du bildest dir ganz schön was ein“, sprach der zweite zu mir und der dritte ergänzte: „Kamst du dir cool dabei vor?“
Ich schüttelte verunsichert den Kopf.
„Und machst es doch. Was meinst du Ahmed? Was hältst du von diesem Stück Scheiße?“
Der junge Mann namens Ahmed, der bislang noch gar nichts gesagt hatte und sich auch aus dem Kreis etwas zurückhielt antwortete zögernd. „Es ist nicht schön, aber…aber lass es doch einfach gut sein Karim.“
„Gut sein lassen? Diese Respektlosigkeit?“
„Er hat doch Recht, ist doch nur ein dummes Bild. Wie kann so was den Propheten beleidigen? Lass ihn gehen.“
„Könnten wir machen“, entgegnete der Mann namens Karim. „Aber warum ihm die Strafe ersparen?“
Ich ließ während des Gespräches zwischen den beiden meinen Blick mit den erratischen Bewegungen einer Fliege um mich herumschweifen und flehte, dass irgendwer zur Hilfe vorbeikäme. Irgendwer. Irgendwo.
„Ich bitte euch“, sprach ich zittrig. „Das war wirklich dumm von mir. Ich wollte niemanden verletzen.“
„Halt dein scheiß Maul, du dreckiger Köter“, fuhr mich Karim an und packte mich am Ausschnitt meines Hemdes. „Ein scheiß wolltest du. Ihr Drecksdeutschen seid immer gleich dabei, wenn es darum geht, Muslime zu beleidigen.“
„Lass es Karim“, warf Ahmed ein weiteres ein. Ich sah es ihm an, dass er sich sehr unwohl fühlte. Seine Mimik sprach: „Es tut mir leid.“
„Ich wollte wirk…“ Der Schlag kam heftig und unerwartet. Er traf mich genau auf der Nase und beschwor unter dem Knacken der berstenden Knochen eine scharlachrote Blutfontäne. Ich fiel zu Boden und kam hilflos mit dem Schädel am Pflaster auf. Dort lag ich für den ersten Moment benommen, bis der Schmerz auftrat und ich keuchend nach Luft schnappte. Bevor ich mich von der Kollision erholen konnte, traf mich ein Tritt wie ein Dolchstoß in die Hüfte. Ich gab ein Geräusch von mir, das irgendwo zwischen Japsen und einem kärglichen Aufschrei einzuordnen war. Sogleich folgte der nächste Tritt und dann wieder der nächste und noch einer. Dazu kam ein Stakkato wilder Beschimpfungen, aus denen ich nur einzelne Fetzen wie „Drecksdeutscher“ und „Wichser“ entnahm. Drei Füße prasselten im Dauerfeuer auf mich ein, nur der Jüngere, der Ahmed hieß, blieb teilnahmslos und sah mich mit bitterem Ausdruck an. Ich resignierte schließlich und verlor das Bewusstsein.
Zwei gebrochene Rippen und eine ebenso gebrochene Nase, ein geprelltes Auge, die rechte Hand verstaucht und eine leichte Gehirnerschütterung – das waren die Folgen meines pseudorevolutionären Aktes. Auch wenn man sich bei klarem Verstand durchaus die Frage stellen konnte, ob der Nutzen meiner Handlung – wenn es denn ihn gab – die Konsequenzen meiner Handlung wert war, so bereute ich nur, dass ich nicht achtsamer war, aber ich bereute nicht, was ich tat. Auch wenn ich mich natürlich frage, was mich so plötzlich dazu bewegte, solch ein Risiko einzugehen. Meine Eltern fragten mich das ebenfalls. Und ein paar Freunde, die mich besuchten, taten dies genauso. Eine rationale Antwort blieb ich ihnen schuldig. Ich tat es einfach, weil ich fühlte, dass ich es tun musste. Ich tat es um der Meinungsfreiheit Willen. Ja, sicherlich mochte meine Aktion keine große Auswirkung haben, zumindest in der Art und Weise, dass ich nun Menschen in Scharen zum Umdenken bewegte und womöglich war ich in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr als ein Provokateur, der noch Benzin ins Feuer gießen wollte. Zumindest schaffte ich aber in die lokalen Nachrichten. Meinen Namen hielt man jedoch geheim, da zu befürchten war, dass noch weitere Angriffe auf mich erfolgen mochten. Meine Angreifer wurden geschnappt, aus ihnen würde ich ein saftiges Schmerzensgeld herausholen.
Und dennoch, trotz der Lädierungen an meinem Leib – unter all dem Geröll, das meinen Körper innerlich und auf schmerzhafte Weise erschütterte, spürte ich doch, wie eine kleine, zarte Blume erblühte, die mir verriet, dass ich etwas getan habe, das mir guttat. Ich habe zumindest das erste Mal in meinem Leben tatsächlich irgendetwas unternommen. Nicht nur palavert, sondern gehandelt. Ich hatte außerdem nicht vor, mich wegen meinem Ungemach von weiterem Aktivismus abzuhalten.
Als ich während meines Krankenhausaufenthalts regelmäßig die Nachrichten durchforstete, erkannte ich jedoch, dass mein körperlädierendes Abenteuer doch nicht so einen kleinen Einschlag hatte. Tatsächlich gingen in der Stadt immer mehr kleine Gruppen auf die Straße für die Meinungsfreiheit, Mohammed Karikaturen hochhaltend und Solidarität mit freidenkenden Journalisten bekundend. Sie bezogen sich auf meine Aktion, freilich jedoch ohne zu wissen, wer ich war. Betrüblicherweise spielte es sich das Ganze etwas hoch und so kam es immer wieder zu kleineren Konflikten. Demos gegen Gegendemos und die Gegengendemos gegen Demos und Freiheitskämpfer gegen Respekteinforderer, dazwischen Antirassisten und Faschisten, Gutmenschen, selbstgerechte Wichser und was man halt so an Statements von allen möglichen mehr oder weniger honorablen Persönlichkeiten las. Wieder einmal hatte sich ein undefinierbares Konglomerat gebildet. Es waren stets die gleichen Gruppen, immer die gleichen Möchtegernargumente, die gleichen Streitereien. Alles lief immer wieder gleich ab, weshalb auch ich mich an dieser Stelle nur wiederholen konnte, um meine Eindrücke in Worte zu fassen.
Zwischendurch empfing ich eine Genesungskarte, die mir eine Schwester hereinbrachte. Darauf stand: Es tut mir so leid. Nichts, aber auch nichts rechtfertigt das, was dir angetan wurde. Gewalt ist kein Glaube. Ich bitte um Entschuldigung für meine Kollegen und mögest du rasch wieder gesundwerden. Ahmed.
Ich hatte ihn kurzzeitig vergessen, den Jüngling namens Ahmed, aber da viel es mir wieder ein. Er hatte sich nicht an meiner Tortur beteiligt, doch fragte ich mich, warum er nicht persönlich kam. Traute er sich nicht? Schämte er sich? Ich war unentschlossen, was sich davon halten mochte. Aber diese netten Worte konnten meinen Grimm nicht legen.
Als ich das Krankenhaus wieder verlassen durfte – mein Körper tat seinen Unmut noch immer schmerzhaft kund – ging es so weiter wie gehabt. Den vorläufigen Klimax erreichte die bestehende Konfliktsituation, als es am städtischen Bahnhof zu einer Massenschlägerei kam. Die Nachrichten ließen verlauten, dass eine Gruppe von Arabern von Deutschen aus mutmaßlich fremdenfeindlichen Motiven angegriffen wurden. „Scheiß auf euren Mohammed!“, sollen die Angreifer gerufen haben und „dreckige Kamelficker, verpisst euch!“ Es gab insgesamt fünf Verletzte, zwei davon schwer.
„Ich hoffe, du bist mit deinem Blödsinn zufrieden“, tadelte mich mein Vater. „Du hast diese Leute aufgewiegelt.“
„Hab ich das?“, entgegnete ich empört. „Ich habe mich nur für Meinungsfreiheit eingesetzt. An einer Karikatur ist nichts Schlimmes und sie ist erst recht kein Grund, mir Gewalt anzutun. Die Lage war ja davor schon desolat seit dem Mord.“
„Und dann kommt so ein verdammter Provinzprotestler her und heizt das noch an. Ja, es ist kein Grund, dich zusammenzuschlagen. Aber warum machst du so eine Scheiße und begibst dich in Gefahr?“
„Warum nicht?“, frage ich. „Was ist am Verteilen von Bildern so schlimm? Und übrigens, ich habe niemanden dazu angestiftet, jemanden anzugreifen. Ich kann nichts dafür, was solche rechtsradikalen Spinner anrichten.“
Mein Vater kapierte es auch nicht, aber was hatte ich zu erwarten von jemandem, der in der Bank den ganzen Tag über Menschen ein falsches Grinsen entgegenbringt und in den Arsch kriecht. Er hat ja nie etwas anderes gemacht, als sich in Beschwichtigungen zu üben und das bedingungslose Mantra der Konfliktvermeidung aufrecht zu erhalten. Meine Mutter war diesbezüglich nicht besser und riet mir dazu, mich von weiteren Demonstrationen fernzuhalten und mich nicht mehr um die Sachen mit dem Journalisten zu kümmern. „Ihr könnt mich mal am Arsch lecken!“, hätte ich beiden am liebsten entgegengeschleudert, doch bevorzugte ich es in diesem Fall, meinen Zorn zu schlucken. Zumindest zuhause wäre es doch besser, einen Ruheort zu bewahren.
Da ich mich noch etwas schonen musste und an großen Bewegungen nicht zu denken war, ging ich ein weiteres Projekt an, das mir schon länger vorschwebte – mein eigener Blog. Ich hatte damit geliebäugelt, als ich zum ersten Mal darüber nachdachte, wie ich meine Kurzgeschichten, die ich dann und wann verfasste, veröffentlichen konnte, doch mangelte es mir bislang an Zeit und Muße, mich wirklich hinzusetzen und an die Arbeit zu machen. Diese Zeit hatte ich nun und so machte ich mich ans Werk, um mit einem möglichst einfachen und günstigen Programm meine Plattform aufzubauen. Ich wollte zweigleisig fahren und einerseits meine Geschichten veröffentlichen, darüber hinaus mich aber auch zum Zeitgeschehen und zu gesellschaftspolitischen oder gar philosophischen Themen äußern. Zwar wusste ich nicht, wie ich mich vermarkten sollte, um Leser zu gewinnen, aber darüber hätte ich mir später auch noch Gedanken machen können. Auf jeden Fall beschloss ich, anonym zu bleiben und erzählte nur engsten Freunden von meiner Idee. Eingerichtet war meine Plattform rasch. Ein bisschen WordPress, ein Hoster, das Übliche halt – schon legte ich los und bat diejenigen, denen ich von meinem Projekt erzählte, etwas Mundpropaganda für meinen Blog zu betreiben. Als Anker warf ich meine Geschichten aus, die eher unpolitisch, aber äußerst unterhaltsam waren, meine politischen Abhandlungen ließ ich als Content nebenbei einfließen. Jedoch blieb ich realistisch und rechnete nicht damit, dass ich allzu schnell einen größeren und vor allem treuen Leserkreis aufbauen konnte. Aber bevor ich mir weitere Ideen einfallen ließ, um mein Projekt zu promoten, wollte ich meine Seite erst mit noch mehr Inhalten füllen. Schmerzhafte, aber wichtige Inhalte sollten es sein. Wahre Worte, die niemand hören wollte, die aber gesagt werden mussten – das wurde mir auf schmerzhafte Weise klar.
Eines Tages, ich saß gerade an meinem Schreibtisch und brütete über Artikelkonzepte für meine Seite, da kam mir eine echte Überraschung ins Zimmer. Es war Arif, mit dem ich nicht mehr gerechnet hätte. Ich dachte, er würde mich noch immer in seinem Zimmer verfluchen oder hätte mich bereits vollständig aus seinem Leben verbannt.
„Hi“, sagte er kurz angebunden, während er unsicher im Türrahmen stand. Er wirkte betrübt, seine Mundwinkel fielen ab fast wie bei einer dieser Molosserhunden. Ich bat ihn, einzutreten und fragte, warum er sich solange nicht gemeldet hatte und was er jetzt so unerwartet hier machte.
Arif entschuldigte sich zunächst, beteuerte, dass er ein bisschen nachdenken musste, hielt mich an, ihm zuzuhören und ausreden zu lassen und sprach: „Ich habe gehört, was dir passiert ist. Allerdings etwas später, da warst du dann schon entlassen, sodass ich dich nicht mehr im Krankenhaus besuchen konnte. Darum bin ich jetzt hier. Ich weiß aber, was vorgefallen ist und…ich habe nochmal nachgedacht. Ich weiß, was du getan hast, also, was der Grund war, warum man dich angegriffen hat. Und ich sage gleich, dass ich auch dies nicht gutheißen kann. Ich finde, es ist lächerlich, was du da gemacht hast. Aber ich verstehe ebenso, was du mir damals mitteilen wolltest auf der Demo. Ok, du hast vielleicht Recht. Es reagieren vielleicht einige Muslime tatsächlich etwas über, wenn es um ihren Glauben geht. Der Prophet ist ihnen heilig und dann rasten ein paar wenige aus. Oder zumindest sind sie etwas festgefahren. Das ist aber nicht im Sinne unseres Glaubens. Das sollten sie nicht tun. Und die meisten Muslime werden nicht gewalttätig. Was dem Journalisten angetan wurde, das hat nichts mit Religion zu tun, das ist Terror und was dir angetan wurde…nun ja, das war wohl kein Terror, aber schwarze Schafe gibt es überall. Das hat sich leider etwas von beiden Seiten aufgewiegelt. Vielleicht sollten wir alle etwa mehr Respekt zueinander haben. Wir sollten…“
„Stopp!“, rief ich aus. Ich ertrug es einfach nicht mehr. Seine Phrasen, so leer wie eine Christbaumkugel und genauso stabil in ihrer Substanz, sein unsägliches Gewäsch, mit dem er wieder herunterspielen und verharmlosen wollte. Das Schlimme war, dass Arif höchstwahrscheinlich überzeugt davon war, dass er hier aufrichtig und kritisch reflektierte, während er sich weiterhin nur in seiner ideologischen Blase befand. Nein, es war nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher. Ich sah ihm es an: Arif stand hier mit der Gewissheit, Worte zu finden, die mich beschwichtigten und unser angeknackstes Verhältnis wieder reparierten. Welch ein lächerlicher Irrtum. Ich wusste nicht, ob ich ihn dafür hassen oder nur noch bemitleiden sollte.
„Sei einfach ruhig“, fuhr ich schnaubend fort, seiner überdrüssig. Ich wollte dir wirklich zuhören und hatte gehofft, dass wir wieder normal reden können, aber du kommst her und redest nur Unfug.“
„Ich bin hier, um offen mit dir zu reden.“
„Ein Dreck tust du. Du spielst wieder alles herunter.“
„In wie fern?“
Mittlerweile war ich soweit, dass ich ihm am liebsten einen Hammer auf den Schädel gehauen hätte. Vielleicht würde ein kleiner Schlag ihn zur Vernunft bringen. Ich zischte ihn an: „Ich lege keinen Wert auf freundliche Überzeugung. Ihr sollt nicht überzeugen, sondern einfach akzeptieren, dass euer Prophet kein Dogma ist. Selbst wenn man mich nicht niedergeschlagen hätte, sondern mich nur blöd angequatscht hätte, dann wäre das zumindest noch lächerlich. Wie kann man sich wegen einem verdammten Beduinen so aufführen, der vor 1000 Jahren gelebt hat? Wie kann man so verblendet sein? Auch jetzt, wo ich als dein angeblicher Freund was abgekriegt habe, kannst du dich immer noch nicht zur Einsicht überwinden. Und dann dein Gefasel von Respekt. Was heißt Respekt, dass ein islamisches Dogma über allem anderen steht? Natürlich immer weiter die Schuld bei anderen suchen. Ich sage es noch einmal und ganz ehrlich…nein, ich sage es jetzt noch deutlicher: Ich kann mittlerweile verstehen, dass so viele Leute von Moslems nur noch angekotzt sind. Weil es nervt einfach.“
„Wir kotzen euch an? Was sagst du eigentlich zu den Muslimen, die da niedergeschlagen wurden. War das für dich ein Ausdruck dessen, weil wir euch ankotzen?“
„Nie habe ich gesagt, dass Gewalt in Ordnung ist. Aber Ihr geht halt mit eurem Gehabe echt einigen auf die Nerven.“
„Du bist es, der nicht einsichtig ist“, war Arif mir vor. „Und jetzt willst du noch als Blogger rumhetzen? Ja, hab davon durch Felix erfahren. Hab bisschen darin gelesen: „Warum der Islam als System nie zum Westen passen wird“ und „Der Kampf des Islams gegen die Freiheit“. Kannst stolz auf dich sein, Hetze zu verbreiten. Du wirfst mir vor, dass ich wo festhänge und bagatellisiere? Was machst dann du? Du pauschalisierst und verunglimpfst und das ohne Ende. Ich kann wenigstens eingestehen, dass es ein Fehler war, dass ich auf diese Demo damals gegangen bin und dich dazu gedrängt habe, mich zu unterstützen.“
„Für was bist du eigentlich hier?“, fragte ich.
Arif antworte: „Das frag ich mich auch. Mach doch was du willst.“
Arif warf mir einen letzten Blick zu, ich vermutete zunächst, er wollte mir noch seine Verachtung ins Gesicht spuken und wich instinktiv zurück. Doch dann wurden seine Züge freundlicher. „Ich habe Mitleid mit dir“, sprach er sanft zu mir.
Für einen kurzen Augenblick reute es mich, dass diese Gelegenheit auf ein klärendes Gespräch so vertan wurde, doch verwarf ich diese Gefühlsduselei alsbald. Wenn Arif nicht bereit war, von seiner religiösen Verblendung abzurücken, dann gab es keinen Grund mehr, überhaupt Kontakt zu halten. Solche Menschen wie Arif waren gefährlich. Sie waren nicht nur gefährlich, sie waren die schlimmsten von allen, denn sie taten friedlich und stellten sich, auch wenn sie nie Gewalt antun würden, im Dienste eben dieser. Und das sollte die Welt wissen. Ich beschloss, einen kleinen Beitrag dazu zu leisten und ein kontroverses Thema auf meinem Blog zu postulieren. Zugegeben befand ich mich zu diesem Zeitpunkt in einem Zustand der Rage und so sehr ich mich sonst darum bemühte, geschliffene und wohlüberlegte Gedankengänge zu Papier zu bringen, so ließ ich mich nun allerdings allein von meinen Gefühlen leiten. Es war Wut. Wut auf Menschen wie Arif und ich konnte sie nicht zügeln. Ich schrieb und schrieb und in kürzester Zeit hatte ich den Text fertig. Anschließend verlangte es nach keiner großen Überlegung, um die passende Überschrift zu ersinnen. Wichtig war es mir, direkt zu bleiben: „Die von Muslimen gemachte Muslimfeindlichkeit – Geschichte einer Opferkultur.“ Ich stellte den Beitrag online und innerhalb Kürzester Zeit konnte ich mich wieder an zahlreichen zustimmenden Kommentaren erfreuen. Zwar empfing ich auch einmal mehr Beleidigungen, doch diese konnten mich kaum mehr weniger interessieren. Natürlich kamen die üblichen Vorwürfe, ich würde alle Muslime pauschalisieren, was ich aber nach wie vor ablehnte.
So verblieb mein Alltag eine Zeit lang. Ich schrieb, demonstrierte und führte von Zeit zu Zeit ein paar anregende Dialoge. Zwar musste ich mich auch einigen verbalen Angriffen wegen meiner Aufklärungsarbeit aussetzen lassen – dass ich meinen Blog führte – erreichte auf dem Campus größere Bekanntheit – doch kam es zu keinen physischen übergriffen. Ich musste aber auch sagen, dass ich es vermied, mich in allzu abgelegenen Ecken alleine zu bewegen.
Ja, ich bin mittlerweile zu einer kleinen lokalen Berühmtheit aufgestiegen, die mit ihrer Islamkritik die Menschen inspirierte. Ich war sehr stolz darauf, was ich erreicht hatte. Endlich diskutierten die Menschen über ein Thema, das allzu lang sträflich vernachlässigt wurde. Endlich saßen sie nicht einfach nur lethargisch herum, ignorierend, dass unsere Freiheit Stück für Stück genommen wurde. Ich wurde sogar von anderen Bloggern angeschrieben, um Gastbeiträge zu verfassen, was ich dankend annahm. Eine Anzeige wurde gegen mich erstattet wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung, doch das Ganze wurde rasch fallen gelassen. Warum auch nicht? Ich sagte schließlich nichts Verbotenes, wenngleich durchaus manch Strittiges.
Eines Tages kam ich am späten Abend nach Hause und warf mich sobald ins Bett. Wie gewohnt durchforstete ich noch die Nachrichten an meinem Handy, als mir die Schlagzeile des Tages ins Auge stach. Eine Eilmeldung: „Angriff auf eine Moschee in Köln. Bislang 7 Tote.“
Vielmehr war noch nicht bekannt. Es konnte ja jeden Hintergrund haben. Ein paar Stunden später – es war mir an diesem Abend unmöglich zu schlafen, aus welchem Grund auch immer – geisterten die ersten Spekulationen und vagen Hinweise umher. Vielleicht gäbe es am Morgen Genaueres. Bis dahin wollte ich ruhen, doch ich konnte einfach nicht. Ich hatte keine Ahnung, warum ich in dieser Nacht so rastlos war. Dann brach der Morgen an und meine Augen brannten voller Müdigkeit. Die ganze Nacht hindurch informierte ich mich immer wieder über etwaige Neuigkeiten zu der Gewalttat. Ich wollte auch nicht in die Uni gehen. Dafür war ich ohnehin zu erledigt.
Während des Tages blieb ich im Bett und wollte nachdenken. Aber ich konnte nicht. Tatsächlich war es so, dass es mir meistens gelang, so gut wie gar nichts zu denken. Ich lag nur da, völlig apathisch.
Nach was weiß ich wie vielen Blicken in den Newsfeed trafen die ersten konkreten Informationen ein. Der Täter, der angeschossen wurde, aber überlebte, war polizeibekannt und in der rechten Szene aktiv.
Als ich diese Zeilen las, regte sich endlich mein Verstand wieder und mir gelang es, ein paar Gedanken zu fassen. Sollte ich ein schlechtes Gewissen haben? Aber warum denn? Ich habe doch schließlich nur meine Meinung gesagt. Waren aber meine Worte zuletzt zu harsch? Hatte Arif Recht, ich war wirklich zu pauschalisierend? Habe ich aufgehetzt? Nein. Ich habe mich für etwas eingesetzt, das konnte man mir wohl schwerlich vorwerfen. Kein Grund zum Schlechtfühlen. Gewalt lehnte ich immerzu ab, doch für die Taten anderer bin ich nicht verantwortlich. Aber der Islam ist eine Gefahr, vor der gewarnt werden muss.

Bild von Peter H auf Pixabay

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